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Korbweiden säumen das Bachufer. Von hier ansteigend in einer niemals langweilig erscheinenden Gaulandschaft von Wiesen, Äckern und Obsthainen angeordnet, thront über dem Grenzort Leidingen, weißgetüncht, die Pfarrkirche St.Remigius. Untypisch für diese Gegend der Zwiebelturm der Kirche. Dieser stammt im unteren Teil von 1530, die Haube erhielt er 1742, als auch der Kirchensaal entstand.

Eher ungewöhnlich ist jedoch die seltene Tatsache, dass mitten durch diesen Ort die Deutsch - Französische Grenze, genauer gesagt die 'Neutrale Straße', verläuft. Bis Saarlouis hinunter hat der Saargau jahrhundertelang zu Lothringen gehört. Nach den Napoleonischen Kriegen wurde 1872, nach langen Grenzverhandlungen der Ort geteilt. Die eine Seite zu Frankreich, die andere zur preußischen Rheinprovinz. Nach dem Sieg über Frankreich fügte das noch junge deutsche Kaiserreich 1871 wieder beide Leidinger Teile zusammen. Gepresst zwischen zwei Großmächten, Deutschland und Frankreich, Aufmarschfeld der einstigen Gegner und Feinde, dauerte es kaum 50 Jahre bis der Ort wieder zweigeteilt wurde. Seit 1918 gibt es wieder ein französisches und ein deutsches Leidingen. Drüben zählt der Ort 28 Einwohner, hüben 170 Einwohner. Ein alljährlich von der Feuerwehr veranstaltetes Dorffest zeigt, dass die Grenze jedoch nicht durch die Köpfe geht, die Dorfbewohner feiern gemeinsam.  

 
Einwohner: 191
Fläche: 2,33 km²

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