Funde belegen, dass die Gegend um Bedersdorf bereits seit rund 3000 Jahren besiedelt ist. Aus Bedersdorf sind Münzfunde aus der Zeit des römischen Kaisers Diocletian (243-316 n. Christus) überliefert. Im 5. Jahrhundert wurde der Gau von landnehmenden Germanen besiedelt.
Erst wieder 950 hören wir von Bedersdorf als eine der Pfarreien die nach einem Dekret von Bischof Ruotpert an Palmsonntag nach Mettlach wallfahren sollten.
Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1030. In diesem Jahr schenkte Markgräfin Jutta von Lothringen Güter und Rechte an den Zehnten von "Beterstorf" der Abtei St. Matthias in Trier. Von Bedersdorf liegen eine ganze Reihe von Schriftformen vor: 1270 Betersdorf, 1271 Bedestorf und Bedirstorf, 1276 Betherstorf und 1286 Bedrestorf.
Spätere Schreibweisen sind Battrestorf, Baderstorf und Betterstorf.
Vermutlich ist der Ortsname abgeleitet von dem lateinischen "beda" und dem germanischen "Dorf", einem Ort, in dem sich ein verehrenswerter Geistlicher, ein "Eremit", niederließ. Darauf deutet auch der Flurnamen "In der Klaus" hin. Die Höfedörfer auf dem Gau hatten keine politische Bedeutung. Das Interesse an ihnen erstreckte sich fast ausnahmslos auf ihrem Grundbesitz und ihre Menschen, die ja früher Leibeigene waren. Geschichtliche Nachweise gibt es daher nur aus Eigentumsbewegungen, Einnahmen und Frohnleistungen. Die Existenz einer Kirche in Bedersdorf wird bereits im Jahre 1140 erwähnt. Im Jahre 1732 wurde die heutige Hallenkirche mit quadratischem Turm erbaut und der Hl. Margaretha geweiht. 1776 erfolgte eine Erweiterung. Die schweren Beschädigungen des 2. Weltkrieges konnten nach mehreren Renovierungen behoben werden. Die Orte Gisingen und Kerlingen gehörten zeitweise zur Pfarrei Bedersdorf.
Am Ortseingang steht unter hohen Rosskastanien die Kreuzkapelle. Sie wurde Anfang des 19. Jh. als Ort der Andacht für fromme Beter errichtet und nach dem 2. Weltkrieg zur Gedenkstätte für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft ausgebaut. Zur Blütezeit bieten die unter Naturschutz stehenden Bäume einen herrlichen Anblick.
Das stets von der Landwirtschaft geprägte Dorf hat sich nach dem 2. Weltkrieg zu einem blühenden Wohnort entwickelt. Von den zahlreichen kleinbäuerlichen Familienbetrieben sind ein großer Haupterwerbs- und drei Nebenerwerbsbetriebe geblieben. Sie bewirtschaften heute die aus einer Flurbereinigung hervorgegangenen, großflächigen Felder. Auf dem schweren Muschelkalkboden in 270 bis 300 m Höhe über NN gedeihen neben Raps, Grünfutter und Hafer vor allem Weizen und Gerste. Daneben bestimmt Weidewirtschaft das Landschaftsbild.
Durch die Gebiets- und Verwaltungsreform bildet Bedersdorf seit dem 01.01.1974 mit 9 weiteren, ehemals selbständigen Gemeinden des früheren Amtsbezirkes Wallerfangen die Einheitsgemeinde Wallerfangen. Durch eine rege Bautätigkeit in den Neubaugebieten "Hohlgass", "Fasanenweg" und "Aubachweg" hat sich die Einwohnerzahl günstig entwickelt, so dass sich der Ort seine Selbständigkeit als eigener Gemeindebezirk mit heute 360 Einwohnern erhalten konnte.
Nach den starken Kriegszerstörungen und dem Wideraufbau hat sich das Ortsbild sehr positiv verändert. Es wurde nicht nur neu gebaut, sondern auch viel Erhaltenswertes restauriert und modernisiert. Die historische Kirche, der Dorfbrunnen und eine Reihe Lothringischer Bauernhäuser geben hiervon Zeugnis.
Mehrerer Grünanlagen, teilweise mit Spielplätzen, lockern das Ortsbild auf. Der großzügige Neu- und Ausbau der Landstraßen 352 und 353 sichern eine gute Anbindung an die Nachbarorte. Auf halbem Weg zum Nachbarort Düren liegt der Sportplatz mit modernem Clubhaus. Daneben ist ein Volleyball-Club im Ort beheimatet.
Mittelpunkt der dörflichen Gemeinschaft bilden der Dorfplatz und das Dorfgemeinschaftshaus. Die Dorfgemeinschaft Bedersdorf hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Gemeinschaftsleben zu fördern, das kulturelle geschichtliche Erbe zu erhalten und Projekte zu unterstützen.
Das alljährlich im Sommer stattfindende Dorffest unter den Platanen des Dorfplatzes bildet den Höhepunkt in der Reihe von Veranstaltungen und ist eine wichtige Einnahmequelle, aus der z.B. der Ausbau und die Ausstattung der alten Schule zum Dorfgemeinschaftshaus, die Renovierung der Kirche und die Einrichtung von Kinderspielplätzen finanziert werden konnten.
Einwohner: 291
Fläche: 2,21 km²
Ortsvorsteher
Lothar Grasmück
Telefon: 06837/ 1873